Was ist IMAP und welche Vorteile bietet die Mailbox?
Viele Internet Service Provider (ISP), Informatiker und Portale raten generell wegen zahlreicher Vorteile dazu, bei der Wahl des Protokolls für die Verwaltung der eigenen Mailadresse das Internet Message Access Protokoll (IMAP) gegenüber dem Post Office Protokoll (POP3) zu bevorzugen. Viele dieser Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, denn in der Tat zeigt sich IMAP als sehr flexibel und entspricht in vielen Bereichen den Anforderungen, die Nutzer an ein effektives Management für ihre Posteingänge stellen. Durch das Konzept ergeben sich jedoch ebenfalls spezielle Nachteile, die bei der Wahl zwischen IMAP und POP3 berücksichtigt werden sollten, um eine optimale Wahl zwischen beiden diesen Alternativen und weiteren Optionen wie einem Microsoft Exchange Hosting zu wählen.
Das Protokoll IMAP bindet ein spezielles Dateisystem in den Client ein
In mehr als einem Punkt unterscheidet sich IMAP von anderen Protokollen. Es handelt sich nicht um ein direktes Format zur Übertragung von Informationen zwischen zwei Endpunkten, sondern um ein speziell für die Anforderungen eines Mail Hosting entwickeltes Dateisystem. Das bedeutet, dass E-Mails und deren Inhalte zwar für einen Zugriff ohne Anbindung an das Netzwerk lokal in einer Datenbank gespeichert werden können - diese wird jedoch nur als sekundäre Option bei einer fehlenden Synchronisierung aktiv verwendet und dient in erster Linie als Back-up. Konkret handelt es sich bei IMAP um ein spezielles Protokoll, durch das der Client die Struktur auf dem Server direkt einbindet. Aus diesem Grund unterstützt es Merkmale, die von anderen Dateisystemen bekannt sind, wie zum Beispiel:
- Individuelle Verteilung von Lese- und Schreibrechten bei mehreren Benutzern
- Hierarchische Gliederung von Ordnern und Unterordnern
- Autorisierung von Nutzern entsprechend verschiedener Rollen
- Dauerhafte Speicherung von Informationen in Echtzeit
- Unterstützung für spezifische Metadaten
- Temporäre Speicherung gelöschter Dateien in einem Papierkorb zur Wiederherstellung
Permanente Anbindung ist bei IMAP notwendig
Aufgrund seiner speziellen Funktionsweise handelt es sich bei IMAP um ein Protokoll, das eine dauerhafte Verbindung mit dem Mailserver benötigt, um Inhalte darzustellen oder neue Nachrichten zu schreiben. Dieses Problem umgehen einige Clients, indem sie eine lokale Kopie anlegen und die Bearbeitung zunächst über diese vornehmen und in regelmäßigen Abständen einen Abgleich mit dem Server vornehmen oder ihn versuchen. Sobald die Mailadresse wieder erreichbar ist, synchronisiert die Software die vorhandenen Daten und sorgt dafür, dass beide Instanzen wieder übereinstimmen. Das Vorgehen kann in bestimmten Situationen allerdings zu Problemen führen, die die eigentlichen Vorteile von IMAP nachhaltig beeinträchtigen. Ein gravierender Nachteil entsteht in Systemen mit mehreren Nutzern - hier können verschiedene Varianten miteinander kollidieren, wobei Änderungen einer Instanz zwangsläufig die einer anderen überschreiben und somit vorhergehende Varianten unwiderruflich löschen.
Unterstützung von IMAP durch verschiedene Clients
Im Vergleich zu POP3 ist IMAP ein relativ komplexes Protokoll, das eine wesentlich höhere Funktionalität ermöglicht, dafür aber eine entsprechende Kompatibilität zwischen dem Client und den Eigenschaften des Mailservers voraussetzt. Sowohl aufseiten der Server wie auf der von diversen Clients unterscheiden sich dabei die unterstützten Funktionen mitunter stark voneinander. Ein weiteres Problem besteht in der Tatsache, dass einige ISP die Verwendung bewusst einschränken, um den Verbrauch von Speicher und anderen Ressourcen einzugrenzen. Während eine Mailadresse mit POP3 deshalb fast immer gratis oder kostengünstig zur Verfügung gestellt wird, berechnen einige Provider einen Aufpreis für die Verwendung von IMAP. In diesem Fall müssen diese nicht nur für einen erhöhten Aufwand an Ressourcen einstehen, sondern darüber hinaus auch sämtliche Anhänge auf eigenen Servern speichern.
Besondere Vorteile von IMAP als Protokoll
Im Vergleich zu anderen Standards wie beispielsweise POP3 besitzt IMAP zahlreiche Vorteile. Es handelt sich letztendlich jedoch um ein virtuelles Laufwerk, das sämtliche Informationen extern speichert und deshalb bei einer permanenten Synchronisierung seine Aufgabe perfekt erledigt, bei einer Unterbrechung der Verbindung hingegen Probleme hervorrufen kann. Unter den gegebenen Bedingungen ergeben sich allerdings konkrete Vorteile wie zum Beispiel:
- Parallele Darstellung auf mehreren Endgeräten
- Verfügbarkeit einer hierarchischen Struktur von Ordnern
- Automatische Synchronisierung beim Zugriff durch mehrere, unterschiedliche Clients
- Einrichtung von mehreren Nutzern mit verschiedenen Rechten
- Lokale Speicherung von Nachrichten
- Permanente Verbindung zum Server bei jeder Aktion erforderlich
In den meisten Fällen ist die Verwendung des Protokolls ratsam, falls dieses von einem Anbieter für seine Server angeboten wird. Die Vorteile gegenüber POP3 sind zahlreich, wesentliche Nachteile entstehen in erster Linie für den ISP.
Foto: Bild von TanteTati auf Pixabay
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