Webmin als Control Panel zur Serververwaltung
Eine Vielzahl von Webservern im Netz arbeitet auf der Basis eines Unix-artigen Betriebssystems. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine Distribution von Linux. Doch stellt die Konfiguration des Systems den Laien oft vor eine große Herausforderung. Webmin ist ein Programm, welches die Serververwaltung und -Konfiguration mit dem beliebten kostenfreien Betriebssystem vereinfachen soll.
Serververwaltung unter Linux
Aufgrund seiner hohen Stabilität und hervorragenden Performance bevorzugen viele Administratoren und Webhostinganbieter Linux gegenüber anderen Betriebssystemen als Basis ihrer Software-Struktur. Auch im Bereich der Sicherheit haben die meisten Linux-Server der Konkurrenz etwas voraus.
Doch kann die Administration eines Linux-Systems für den ungeübten Anwender eine große Hürde sein. Das Einrichten, Warten und Verwalten der verschiedenen Dienste bedarf einer fundierten Kenntnis ihrer jeweiligen Funktionalität. Zudem sind viele Funktionen nur über die Konsole ansprechbar. Um in diesem Bereich effektiv arbeiten zu können, sind Kenntnisse über die verschiedenen Konsolenbefehle notwendig. Diese unterscheiden sich aber wiederum in den einzelnen Distributionen voneinander.
Webmin ist ein Control-Panel, welches es ermöglicht, alle auf einem Linux-Server installierten Applikationen mittels einer grafischen Benutzeroberfläche zu administrieren. Zudem stellt das Projekt weitere nützliche Module zum Download zur Verfügung, um den Funktionsumfang des Panels noch zu erweitern.
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Was ist Webmin?
Das Programm Webmin wurde erstmalig im Jahr 1997 vorgestellt. Ziel der Entwickler um Jamie Cameron war es, eine einfache und intuitive Lösung zur Verwaltung und Konfiguration sämtlicher Dienste unter Linux zur Verfügung zu stellen.
Seither wird das Projekt aktiv von einer Community weiterentwickelt und verbessert. Da es sich bei dem Control-Panel um eine Freeware handelt, steht kein professionelles Support-Team dahinter. Anwender finden jedoch in einem Community-Forum oder im Webmin-Wiki Tutorials und Hilfestellungen.
Installation von Webmin
In den meisten Linux-Distributionen ist Webmin bereits in den Repositories enthalten. Ist dies nicht der Fall, kann das Software-Paket über die Entwickler-Website heruntergeladen werden. Dabei stehen folgende Paketformate zur Verfügung:
- .deb - für Debian-basierte Systeme wie Ubuntu oder Linux Mint
- .rpm - für Linux Distributionen von Red Hat
- .tar - für die Installation als Tarball
Da das Projekt aktiv gepflegt und regelmäßig aktualisiert wird, empfiehlt sich der direkte Download von Sourceforge. Die Versionen in den Repositories sind größtenteils veraltet. Wer allerdings nicht den neusten Stand der Software benötigt, und die Stabilität seines Systems unter keinen Umständen gefährden möchte, kann auch ohne Probleme auf die Repo-Versionen zurückgreifen.
Mit der Installation von Webmin wird das System um einen kleinen Server ergänzt, welchen das Control-Panel verwendet, um die Administrationsoberfläche darzustellen. Diese kann in jedem beliebigen Browser über die Adresse http://IP-Adresse:10000 aufgerufen werden. Bevor das Programm allerdings genutzt werden kann, ist eine Authentifizierung als Administrator nötig.
Funktionen von Webmin
Nachdem das Control-Panel über den Webbrowser geöffnet wurde, erscheint das Dashboard mit einigen statistischen Angaben wie der CPU-Auslastung oder dem verfügbaren Festplattenspeicher. Auf der linken Seite befinden sich einige Untermenüs, welche mit einem Klick geöffnet werden können.
Hierbei handelt es sich um die verschiedenen Rubriken, die über die Software verwaltet werden kann.
Rubrik Webmin
Über die Rubrik Webmin lässt sich das Control-Panel selbst konfigurieren. Besonders wichtig ist dabei die Steuerung der Zugriffskontrolle. Das Server-Management über den Browser ist standardmäßig nur über die Passworteingabe des Admins abgesichert. Um hier einen Missbrauch zu vermeiden, sollte ein Rechner oder eine IP-Adresse im Netzwerk mit Administratorrechten definiert werden. Weitere Maschinen oder Nutzer, die nicht zur Serververwaltung berechtigt sind, können entsprechend ausgeschlossen werden.
Rubrik System
Damit der Webserver ohne Störungen auf dem Betriebssystem laufen kann, sind einige Anpassungen des Systems nötig. Dazu gehört die Adaptation des Bootprozesses genauso wie die Optimierung von Programmabläufen. In der Rubrik System finden sich zahlreiche Optionen, um die Funktionalität des Servers auf dem entsprechenden OS zu verbessern. Zudem bietet Webmin eine Backup-Funktion, die die Wiederherstellung des Systems erlaubt, sollte es einmal zusammenbrechen.
Rubrik Servers
Sämtliche Dienste, die für eine effektive Serveradministration essenziell sind, finden sich unter der Rubrik Servers. Hier können die Web-, Datenbank- und DNS-Server konfiguriert, E-Mail-Postfächer angelegt oder ein Remotezugriff mittels SSH-Server eingerichtet werden.
Rubrik Hardware
In dieser Rubrik liefert das freie Control-Panel sämtliche Statistiken und Funktionen zur Verwaltung und Optimierung der vorhandenen Hardware. So können mit nur einem Mausklick neue Festplattenpartitionen angelegt oder Speichermedien bereinigt werden.
Rubrik Networking
Wer sein System mit einer Firewall ausstatten will, findet dafür unter der Rubrik Networking nützliche Tools und Einstellungsmöglichkeiten. Unter Linux ist der Paketfilter Duo Netfilter/Iptables weit verbreitet. Webmin bietet hierzu eine leicht zu bedienende Nutzeroberfläche, die die Verwaltung des Filters auch Laien ermöglicht. Zusätzlich können grundlegende Netzwerkeinstellungen definiert werden. Sollte einmal ein Netzwerkfehler auftreten, ist die Bandbreitenmessung ein hilfreiches Tool für die Fehlersuche.
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Für wen ist Webmin geeignet?
Das Control-Panel ist für alle Administratoren von Linux-Servern geeignet, die sich das Server-Management etwas erleichtern wollen. Linux-Anwender verfügen in den meisten Fällen bereits über Grundkenntnisse zu ihrem System. Webmin kann allerdings eine hilfreiche Ergänzung bieten, gerade wenn sich Anwender bei der Konfiguration über die Konsole unsicher fühlen.
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Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.
Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:
https://www.webmin.com/ (offizielle Webseite von Webmin)
Bildnachweis:
Gerd Altmann auf Pixabay
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