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Was ist eine Top-Level-Domain

Autor: Hosttest Redaktion   |28.12.2018

externe-domains.png Das heutige Internet entstand aus dem militärisch und wissenschaftlich genutzten ARPA-Net, in dem sich verschiedene Institutionen aus beiden Bereichen zusammenschlossen. Anfangs konnten einzelne Computer innerhalb dieses Netzwerkes lediglich durch ihre numerischen IP-Adressen miteinander kommunizieren, bis am 15. März 1985 die erste Top-Level-Domain (TLD) .com in Betrieb ging.

Seitdem ist es möglich, statt direkter IP-Adressen auch eine einfache Kombination aus Namen.TLD für den Aufruf einer Webseite zu verwenden. Im Laufe der Jahre wurden die Struktur um zahlreiche Top-Level-Domain wie die .de Domain erweitert, die unterschiedlichen Zwecken oder Regionen zugeordnet sind.

Wie funktionieren eine Top-Level-Domain und die Namensauflösung im Internet?

In dem ursprünglichen ARPA-Net mussten Namen immer lokal gespeichert und bestimmten IP-Adressen zugewiesen werden. Da sich mit der Ausbreitung des globalen Netzwerkes dieses Vorgehen als zu kompliziert und speicheraufwendig herausstellte, übernehmen seit Mitte der 80er die Nameserver (DNS) diese Aufgabe. Jede Top-Level-Domain wird mittlerweile von einer Vielzahl von DNS betreut, die in der Regel jeweils für eine einzige TLD Endung wie die .de Domain zuständig sind.

Um eine Adresse aufzulösen, kontaktiert ein Computer einen globalen DNS Server, der ihm die zuständige Instanz - in diesem Beispiel diejenige für die .de Domain - mitteilt. Anschließend fragt der Browser bei dem darunterliegenden DNS nach der IP-Adresse für den entsprechenden Namen der .de Domain nach. Informationen über die Namensauflösung werden von den beteiligten Servern in bestimmten Zeitabständen ausgetauscht und aktualisiert und stets an mehreren Stellen gespeichert, um bei einem Ausfall eines Knotens eine alternative Route zur Verfügung stellen zu können.

Welche unterschiedlichen Top-Level-Domain gibt es?

Ursprünglich richtete die oberste Registrierungsstelle ICANN nur einige zweckgerichtete TLD wie .com für Unternehmen, .org für Organisationen, .gov für US-amerikanische Regierungsstellen, .mil für militärische Einrichtungen oder .net für allgemeine Zwecke ein. Wegen des zunehmenden Bedarfs an eindeutigen Adressen wurden neben diesen TLD wenige Jahre später die länderspezifischen Top-Level-Domain wie die .fr (Frankreich) oder die .de Domain eingerichtet. Insgesamt existieren mittlerweile 200 dieser unterschiedlichen cc (Country-Code) TLD, für die jedes Land eigene Bedingungen für die Registrierung aufstellen kann. Einige werden deshalb auch für ganz andere, nicht mit der Region zusammenhängenden Zwecke gebraucht - so vermarktet zum Beispiel der Inselstaat Tuvalu seine Top-Level-Domain .tv weltweit für Rundfunkangebote.

Nachdem sich auch die länderspezifischen Endungen wie die .de Domain als unzureichend erwiesen, um den stetig wachsenden Bedarf an eindeutigen Domainnamen zu decken, liberalisierte die verantwortliche Institution ICANN seine Richtlinien für Sponsored Domains (sTLD) im Jahr 2008. Seitdem können Anbieter eine Vielzahl neuer TLD nutzen, darunter zum Beispiel:

  • .mobi - für mobile Inhalte auf unterschiedlichen Endgerätent
  • .shop - Online-Shops
  • .movie - Filmwirtschaft und TV Produktionen
  • .delivery - Versandanbieter, Zustelldienste und Restaurants
  • .restaurant - Gaststätten, Restaurants und Lieferdienste
  • .energy - Unternehmen im Energiesektor
  • .marketing - Agenturen für Werbung oder PR Kampagnen
  • .online - allgemeine Inhalte
  • .berlin - Unternehmen und Inhalte in und um die Hauptstadt

Insgesamt existieren mehrere Hundert dieser Sponsored Top-Level-Domain. Sie werden von unabhängigen Institutionen oder Einrichtungen für etwa ein Jahrzehnt in Lizenz betreut, falls der Antragssteller alle notwendigen Kriterien erfüllt und eine Gebühr entrichtet. Dieser ist anschließend für die Vergabe von Domainnamen zuständig und kann dafür eigene Kriterien und Preise festlegen.

Unterliegen einzelne Top Level Domain bestimmten Auflagen oder Beschränkungen?

Die oberste Registrierungsbehörde ICANN verwaltet nur wenige Top-Level-Domain wie .org, .com oder .net selbst. Alle anderen TLD inklusive der .de Domain werden von unabhängigen Einrichtungen betreut, die entweder kommerzielle oder öffentliche Interessen verfolgen. Jede kann eigene Bestimmungen und Gebühren für eine Registrierung festlegen und ist in ihren Kriterien weitgehend unabhängig. Deshalb existiert keinerlei einheitliche und verbindliche Regelung oder Preisordnung und es obliegt dem Nutzer, sich über eventuelle Einschränkungen zu informieren. Sie lassen sich grob in unterschiedliche Kategorien einordnen:

  • Wenige Restriktionen: Freie Verwendung für kommerzielle oder private Zwecke und niedrige Gebühren. Beispiele: .com, .net, .info, .online
  • Top-Level-Domain eines Landes: TLD wie die .ch oder .de Domain können universell verwendet werden, unterliegen aber den Bestimmungen des jeweiligen Landes. Viele von ihnen - darunter die .de Domain - verlangen einen Wohnsitz (oder rechtlichen Ansprechpartner) innerhalb des Landes. Einige Provider bieten dafür allerdings eine Art Treuhänder-Service.
  • Branchentypische Domain: Einige Domains wie .aero sind für Unternehmen einer bestimmten Branche reserviert und verlangen einen Nachweis über die Tätigkeit eines Unternehmens.
  • Kommerzielle TLD: Bestimmte Länder wie Montenegro (.me), das Königreich Tonga (.to) oder Tuvalu (.tv) vermarkten ihre ccTLD. Sie sind universell verwendbar und bieten mitunter hohe Diskretion, dafür aber mit entsprechenden Kosten verbunden.
  • Regionale Top-Level-Domain: Lokale TLD wie .berlin rangieren meist in einem mittleren Kostenfeld. Sie sind häufig für Unternehmen und Informationen einer Region reserviert, im mittleren Preisspektrum angesiedelt und können Registrierungen ohne lokalen Zusammenhang verweigern.

Werden neue Top-Level-Domain zur Verfügung gestellt?

Die Sponsored TLD werden in unregelmäßigen Abständen ergänzt, wenn ein Wettbewerber eine neue sTLD beantragt und die dafür notwendigen Voraussetzungen wie die Betreuung einer geeigneten IT-Infrastruktur vorweisen kann. Sie können ab dem Datum ihrer Freigabe registriert werden, wobei der genaue Ablauf und die Konditionen von der verwaltenden Institution abhängen. Die Zahl der verfügbaren TLD steigt dadurch stetig an und ist mittlerweile so umfangreich, dass den meisten Interessenten ihr gewünschter Domainname mit einer oder mehreren newTLD zugeteilt werden kann.

 

Foto: JanBaby

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