Was ist ein DMARC Eintrag und wie hilft er Spam zu bekämpfen?
Nach wie vor resultieren die meisten erfolgreichen Attacken auf Computer und Netzwerke aus Malware, Trojaner und Viren, die sich nicht über Sicherheitslücken in eine IT-Infrastruktur einschleusen, sondern durch verseuchte E-Mails verbreitet werden. Um diese permanente Bedrohung zu bekämpfen, entwickelten Konzerne wie PayPal, Microsoft, Google und Facebook die Spezifikation Domain-based Message Authenfication, Reporting and Conformance (DMARC), die auf Vorläufern wie DomainKeys Identified Mail (DKIM) und dem Sender Policy Framework (SPF) beruht. Es handelt sich um ähnliche Verfahren, mit denen sich E-Mails authentifizieren und deren Absender überprüfen lassen, um SPAM und falsche Senderdaten (Spoofing) zu erkennen.
Welche Vorteile bietet DMARC bei dem Schutz vor SPAM?
Bis zum Jahr 2003 verzichteten Mailclients und -server vollständig auf eine Überprüfung von E-Mails nach ihrem Ursprung und der Authentizität der Verfasser - die Systeme stellten jede Nachricht zu und verlangten keinerlei Nachweis der Identität. Dieser Umstand führte dazu, dass SPAM ebenso wie gefälschte Adressen (Spoofing) ohne Probleme verwendet werden konnten, um eine fremde Identität etwa für das Abfragen von sensiblen Informationen (Phishing) zu verwenden. Erst mit dem zunächst inoffiziellen SPF - einem Vorläufer von DMARC - änderte sich die Situation. Seitdem hat sich ein breiter Konsens entwickelt, dass eine strikte Kontrolle von E-Mails zu den minimalen Voraussetzungen für eine sichere Kommunikation über das Internet gehört.
Die Spezifikation DMARC definiert nach SPF und DKIM ein drittes Mal höhere Standards an die Überprüfung und Behandlung einer E-Mail. Zu seinen Merkmalen zählen unter anderem:
- Kontrolle des Ursprungs auf einen autorisierten Server (gemäß SPF)
- Überprüfung und Authentifizierung der Signatur des Mailserver (nach DKIM)
- Einfache Implementierung bei vServer und Root Server
- Identische Domain und zugehöriger Mailserver in der FROM-Kopfzeile
- Einstufung einer E-Mail nach unterschiedlichen Kriterien
- Konfiguration über TXT Eintrag im DNS
- Strikte Regel (Policy) zur Ablehnung von SPAM möglich
- Parallele Unterstützung von DKIM und SPF
Bei DMARC handelt es sich nicht um einen Ersatz, sondern vielmehr um eine Ergänzung seinen Vorläufern SPF und DKIM. Es erlaubt eine erhöhte Spezialisierung und eine genauere Abstufung der Kriterien. So unterstützt es unter anderem eine Differenzierung von Haupt- und Subdomains und eine Weiterleitung der E-Mail entsprechend der angestrebten Richtlinien, die sich je nach Quelle und Überprüfung unterschiedlich definieren lassen.
Wie ist der TXT Eintrag für DMARC aufgebaut?
Wie SPF und DKIM verwendet DMARC einen von dem Administrator im Nameserver hinterlegten TXT Eintrag, um die Art der Kontrolle und das Verhalten bei Erfüllung oder Verstoß gegen die Policy zu konfigurieren. Unverzichtbare Basis für die Verwendung ist in jedem Fall die vorhergehende Implementierung von SPF und DKIM über einen entsprechenden TXT Eintrag. Anschließend setzt sich DMARC aus folgenden Einzelkomponenten zusammen:
- v: DMARC und Versionsnummer als Trigger für die Verwendung
- p: Verwendete Richtlinie für eine Domain
- sp (optional): Verwendete Richtlinie für eine Subdomain
- pct (optional): Prozentzahl der Nachrichten, die den Filter passieren
- rua (optional): E-Mail-Adresse für das Versenden der Berichte von externen Servern
- ruf (optional): E-Mail-Adresse für den Empfang forensischer Berichte
- rf (optional): Format der Berichte
- adkim: Abgleich mit DKIM
- aspf: Abgleich mit SPF
Dabei gilt es, den formalen Syntax für einen TXT Eintrag beizubehalten - sämtliche Konfigurationen für DMARC stehen ausschließlich in dessen Textfeld, wobei die einzelnen Parameter durch ein Semikolon abgetrennt werden. Eine typischer, vollständiger DMARC Eintrag sieht zum Beispiel folgendermaßen aus:
www.example.com. 7200 IN TXT "v=DMARC1;p=quarantine;sp=reject;pct=100;rua=mailto:dmarc@example.org;ruf=mailto:forensik_dmarc@example.org;adkim=s;aspf=r"
Eine Kombination von mehreren TXT Einträgen ist möglich, um mehrere Optionen miteinander zu kombinieren.
Bild: Gino Crescoli auf Pixabay
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